Wen es interessiert


Interview vom 17.12.2016

Jeder Verlag will erst einmal wissen, was deine Zielgruppe ist. Also, wer soll es lesen und wer wird es lesen?

Hmmmm. Ich mach mal eine Liste. Lesen Sie es, wenn sie....

Du bist doch gar keine Zeitzeuge!

Wohl war. Aber so nahe dran, dass ich viel darüber weiß. Da gibt es bald nicht mehr viele davon. Hahaha.

Ich weiß, ich bin penetrant. Aber der Verlag wird dich fragen. Was ist deine Zielgruppe?

Schau doch mal das Bild oben an. Das ist das schönste Segelflugzeug, das je gebaut wurde, die Minimoa....

Spinnst du jetzt komplett? Die Z I E L G R U P P E !!!

Jaja. In der Zeit der Tabubrüche, der Wegwerf - Hypes und der Superpromis ist das schwierig. Ich schreib' das Buch jetzt erst einmal fertig.

So geht das nicht.

Doch. Geht es.

Es ist dir egal, ob's einer liest?

Nein.

Pass auf. Ich nenne jetzt die klassische Zielgruppeneinteilung und du kommentierst.

Frauen?

Ja. Frauen lesen ohnehin mehr. Die können ja die trockenen Technikseiten überspringen. Ich weiß, ein Vorurteil.

Männer?

Ja, klar. Die können ja den romantischen Kram überblättern. Bis auf die Sexszenen, hihi.

Alter?

Hmm. Junge könnte ich mir vorstellen, die man für die Geschichte der Technik begeistern kann und wenn sie männlich sind für den Luftkampf in alten Zeiten. Die im mittleren Alter könnte man ein wenig aus ihrem Trott herausreißen. Innehalten sozusagen. Und Ältere? Die könnten nicken und sagen: Genauso war's, so haben es meine Eltern erzählt. Und der Sex verbindet sie alle.

Bildungsstand?

Die Techniker, ja. Die können mir auch noch SMSen, wenn sie Fehler gefunden haben. Juristen und Betriebswirte? Eher nicht. Die kommen nicht so gut weg. Die Künstler, ja die schon. Kommt viel Kunst vor.
Die weniger an Bildung interessiert sind? Hmm. Die müssten erst einmal überhaupt lesen. Vielleicht am besten auf dem E-Reader. Aber es gibt keine Bildchen. Ist schwierig. Für Krimileser wäre es mal eine Abwechslung, Spionage kommt vor.
Wer konditioniert ist auf Twitter und Facebook, der liest eh nicht mehr als 144 Zeichen. Die würden das Buch höchstens erwerben, wenn ihnen ein Promi sagt, sie sollen das tun. Weiter.

Du kennst deine Zielgruppe nicht, oder?

Stimmt. Ich finde, alle sollten es lesen. Wäre nicht schlecht wegen der..

> .. 'Message'
>oder gleich zur Leseprobe..

© 2017 Friedrich Haugg